Das ist aber merk-würdig!
3 Impulse für einen aktiven Wissensaufbau

Zusammenfassung: Hier erfährst du, wie aus dem ersten Verstehen ein längerfristiges Merken wird. Ein aktiver Wissensaufbau setzt voraus, dass wir uns intensiv mit Dingen beschäftigen und das „merk-würdige“ herausarbeiten.

Unterschied zwischen Verstehen und Merken

Wenn ich beim Improved Reading Training die Erwartungen und Ziele der Teilnehmenden abfrage, höre ich oft „Ich möchte mir die Inhalte besser merken“. Diese Erwartung kann ich gut verstehen. Nach dem reinen Textverständnis, also ich habe verstanden, um was es inhaltlich geht, kommt in Folge der aktive Wissensaufbau, bis ich mir die Essenz merken und im Idealfall jederzeit abrufen kann. Verstehen kann in diesem Zusammenhang mit passivem Wissen, Merken mit aktivem Wissen gleichgesetzt werden.

Diese Entwicklung vom Verstehen hin zum Merken nennt man auch den Lern- und Merkprozess. Wir müssen das Verstandene „merk-würdig“ machen oder einen „Anker“ setzen, um an das Wissen im Langzeitgedächtnis wieder heranzukommen.

„Das ist aber merkwürdig!“

Den Ausdruck „Das ist aber merkwürdig!“ verwenden wir im Alltag normalerweise in einem eher negativen Kontext. Oft meinen wir damit, dass etwas komisch ist, sich unangenehm anfühlt oder nicht der Normalität entspricht.

Beim Aufbau von aktivem Wissen ist die Bezeichnung „merk-würdig“ dagegen positiv besetzt. Als Lernender darf ich mir nämlich immer wieder überlegen, was wichtig ist, damit ich das Verstandene auch Morgen noch weiß bzw. mich längerfristig daran erinnern kann. Etwas merkwürdig machen ist also vergleichbar damit, wie man früher in der Schule einen Spickzettel geschrieben hat. Was erreicht man damit?

  • Eine Zusammenfassung des Gelernten erstellen
  • Mein Wissen auf einen Blick sehen
  • Eine Basis fürs Wiederholen und Abfragen legen
 

1. Tipp: Bringe es auf den Punkt!

Schaue, dass du dich bei deiner Zusammenfassung auf das Wesentliche konzentrierst. Du solltest das Gefühl haben, den relevanten Inhalt des zu Lernenden vollständig verstanden zu haben. Wenn du zu früh anfängst, zusammenzufassen, wirst du merken, dass die Zusammenfassung ausufert und noch zu viele Details beinhaltet. Deshalb fange erst dann an, es auf den Punkt zu bringen, wenn du das Relevante auch wirklich verstanden hast. Du wirst feststellen, dass es oft ausreicht, wenn du am Ende nur noch die Kernaussagen aufschreibst. Am besten in deinen eigenen Worten und handschriftlich. Natürlich geht das auch digital, wichtig ist vor allem das Tun.

 

2. Tipp: Markiere achtsam!

Markieren ist eine wichtige Möglichkeit, etwas „merk-würdig“ zu machen. Sei allerdings sparsam damit und markiere nie schon beim ersten Lesen einen Text, sondern erst dann, wenn du deine Zusammenfassung hast. Sparsam bedeutet, entweder ein Wort oder maximal einen Satz hervorzuheben. Wenn du markierst, dann tue es sehr bewusst, lese dir laut vor was es ist und verwende unterschiedliche Farben.

 

3. Tipp: Mache es noch merkwürdiger!

Wenn das Thema sehr komplex und theoretisch für dich ist, dann kannst du noch einen Schritt weiter gehen und zusätzliche Sinne spielerisch mit einbeziehen. Vielleicht ergänzt Du den Inhalt mit einem „Bild“, das in Deinem Kopf entstanden ist, mit einem sich reimenden Merksatz oder einer Melodie, so dass die theoretische Ebene durch Gefühle erweitert wird. Wenn nun der Satz in dir auftaucht „Ich bin nicht kreativ!“, dann empfehle ich dir, unser Training Einfach Gelöst zu erleben. Dabei wirst du erkennen, dass jeder Mensch kreativ ist. Man benötigt lediglich die richtigen Tools sowie die bewusste Entscheidung, Dinge mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, zu hören und zu fühlen.

 

Fragen an dich:

  • Tust du dich schwer, das Verstandene auf den Punkt zu bringen?
  • Wie oft hast du schon beim Lesen angefangen, mit dem Marker zu arbeiten, obwohl du den Text noch gar nicht vollständig verstanden hast? Wie bunt sah nach dem „Lesen“ der Text aus? 😊
  • Weißt du, was für ein Lerntyp du bist? Wenn nein, dann findest Du einen Link zu einem Test bei den weiterführenden Tipps und Infos.

Nutze diese Fragen für dich selbst zum Reflektieren oder erzähle davon in den Kommentaren. Ich bin neugierig, wie du mit den Tipps zurechtkommst!

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Autor des heutigen Effizienztipps:

Thomas Wunderberg ist Improved-Reading-Trainer und Lese-Experte. Er hat zusammen mit Visualtrainern und Augenexperten die train-and-see-Methode entwickelt.  Dadurch kümmert er sich auch um das Thema „gesundes Sehen“, das für effizientes Lesen natürlich wichtig ist. Thomas hat es gern einfach, effizient und entspannt, deshalb ist das auch das Motto von e³ trainings.

Thomas Wunderberg Über uns

Weiterführende Infos

  1. Schneller lesen und besser verstehen sind die Grundprinzipien der Improved-Reading-Methode. Wir bieten diese auch speziell fürs „Lesen am Bildschirm“ an. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann schau doch gleich auf dieser Seite: https://e3-trainings.de/lesen-am-bildschirm.
  2. Wenn du viel mit längeren Texten zu tun hast und du dir oft Textinhalte merken musst, empfehlen wir dir unser Trainingsangebot Deep Reading. https://e3-trainings.de/deep-reading.
  3. Im Internet gibt es viele Angebote, mehr über die Lerntypen zu erfahren und seinen eigenen Lerntyp zu erkennen. Hier ein Beispiel dafür: https://karrierebibel.de/lerntypentest/
Thomas Wunderberg

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